Merkel-Vertrauter Peter Tauber will als CDU-Generalsekretär zurücktreten

Ende Februar soll Schluss sein: Peter Tauber will sich von seinem Amt als Generalsekretär zurückziehen. Die CDU soll auf ihrem Parteitag einen Nachfolger wählen.

Peter Tauber

Sonntag, 18.02.2018  
17:07 Uhr

CDU-Generalsekretär Peter Tauber will sich von seinem Amt zurückziehen. Das wurde dem SPIEGEL am Sonntag aus Parteikreisen der CDU bestätigt. Demnach wolle der 43-Jährige am Montag persönlich zu den Gremiensitzungen – Präsidium und Bundesvorstand – erscheinen und dort seine Entscheidung bekanntgeben. Der neue Generalsekretär soll auf dem kommenden CDU-Bundesparteitag am 26. Februar in Berlin gewählt werden, hieß es weiter.

Tauber ist seit Dezember 2013 Generalsekretär der Partei, eigentlich sollte er das Amt bis Dezember innehaben. Er gilt als Vertrauter von Kanzlerin Angela Merkel. Ob sie bereits am Montag einen Vorschlag für einen Nachfolger unterbreiten wird, war am Sonntagabend noch ungewiss.

Tauber ist in der CDU seit längerem umstritten. Kritiker werfen ihm unter anderem Fehler im Wahlkampf vor. CDU-Politiker, die sich als besonders konservativ präsentieren, konnten sich zudem nie mit seinem Einsatz für ein Einwanderungsgesetz und für die Ehe für alle anfreunden.

Rücktritt nicht aus gesundheitlichen Gründen

Derzeit ist Tauber noch in einer Reha-Maßnahme, nachdem er sich seit November mehrmals krankheitsbedingt in eine medizinische Behandlung begeben musste. Er leidet an einer entzündlichen Darmerkrankung und musste deswegen Mitte Januar operiert werden. An der Erkrankung leiden nach seinen Worten in Deutschland mehrere Tausend Menschen. „Die bekommt man halt, so wie man sich eine Grippe oder einen Magen-Darm-Virus einfängt oder die Treppe runterfällt. Es gibt nicht den einen Auslöser, aber Stress ist natürlich auch ein Faktor, wie mir die Ärzte gesagt haben“, so Tauber.

Wie es aus Parteikreisen weiter hieß, erfolge sein Rücktritt jedoch nicht aus gesundheitlichen Gründen. Seine Entscheidung, nicht mehr die volle Amtszeit bis Ende des Jahres abzuleisten, sei schon vor geraumer Zeit gefallen. Tauber werde trotz seines vorzeitigen Rückzugs als Generalsekretär weiterhin aktiv der Politik verbunden bleiben und sein Bundestagsmandat nicht abgeben.

Wen Merkel für Taubers Nachfolge vorschlagen wird, ist noch unklar. In jüngster Zeit waren für den Posten unter anderem das CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn und die rheinland-pfälzische CDU-Landeschefin und CDU-Bundesvize Julia Klöckner genannt worden. Letztere wird allerdings auch als eine mögliche Bundeslandwirtschaftsministerin gehandelt. Klöckner wäre erst die zweite Frau auf diesem Posten: Merkel selbst war von 1998 bis 2000 Generalsekretärin der CDU.

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