Gedenken an NS-Opfer Komitee reagiert auf Kritik an Stolperstein-Aktionen

Der einschlägig bekannte AfD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon forderte ein Ende der Stolperstein-Aktionen, die an Opfer der Nationalsozialisten erinnern. Das Internationale Auschwitz Komitee antwortete der Partei unmissverständlich.

Stolpersteine auf dem Königsplatz in München

Montag, 19.02.2018  
22:02 Uhr

Auf die Kritik eines AfD-Politikers an sogenannten Stolpersteinen hat das Internationale Auschwitz Komitee nun reagiert.

Der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon hatte ein Ende der Stolperstein-Aktionen gefordert, die an Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden.

„Die AfD bekämpft immer brachialer und skrupelloser, was die Überlebenden von Auschwitz als Zeitzeugen in der deutschen Gesellschaft bewirkt haben“, sagte der Vizepräsident des Internationale Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Überlebende des NS-Terrors werteten Jargon und Inhalte von „schäbigen Botschaften“ wie der von Gedeon als persönliche Angriffe. Sie seien ein Versuch, die Überlebenden und ihre Erinnerungen aus der Gesellschaft heraus zu drängen.

Der AfD-Landesvorstand hatte im Dezember den Parteiausschluss Wolfgang Gedeons beantragt, nachdem Schriften bekannt geworden waren, in denen er teils antisemitisches Gedankengut verbreitete. Doch die Partei scheiterte mit ihrem Antrag.

Stolpersteine werden seit vielen Jahren deutschlandweit verlegt. Sie erinnern an die Opfer der NS-Herrschaft – in der Regel jeweils vor dem letzten Wohnsitz der Betroffenen.

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