Bronzesiegerin Lindsey Vonn Goldene Umarmung

Lindsey Vonn gilt als Drama-Queen. Dabei weiß sie einfach nur allzu gut mit den Medien zu spielen. Abfahrtsgold sollte es trotzdem sein, bei Olympia ist die US-Amerikanerin aber einfach nicht in Bestform.

imago/ GEPA pictures
Sofia Goggia (l.), Lindsey Vonn

Mittwoch, 21.02.2018  
07:25 Uhr

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Nein, eine Sensation ist der Sieg von Sofia Goggia in der olympischen Abfahrt der Frauen nicht. Die Italienerin führt in dieser Saison nach den Siegen in Bad Kleinkirchheim und Cortina d’Ampezzo die Weltcupwertung in der Abfahrt an, insofern war Goggias Triumph keine Riesen-Überraschung.

Trotzdem hätte es der Tag der Lindsey Vonn werden sollen – zumindest in ihren Augen. Die US-Amerikanerin wollte nach Vancouver 2010 bei ihren letzten Spielen unbedingt eine zweite Goldmedaille in der Abfahrt gewinnen. Vor vier Jahren in Sotschi hatte Vonn verletzungsbedingt nicht antreten können, nun sollten es wieder Vonn-Spiele werden.

Die 33-Jährige ist unbestritten eine der besten, wenn nicht die beste Skifahrerin der Geschichte. Mittlerweile liegt sie bei 81 Weltcupsiegen, es fehlen nur noch fünf, um zu Legende Ingemar Stenmark aufzuschließen. Doch olympische Rennen folgen oft ihren eigenen Gesetzen und so gewann Vonn eben nicht Gold sondern Bronze.

Goggia findet die bessere Linie

„Es ist unglaublich, dass ich Lindsey geschlagen habe“, sagte Goggia nach dem Rennen. „Ich habe sie noch auf dem Sofa beobachtet, als sie in Vancouver Gold gewonnen hat. Und heute stehe ich ganz oben.“ Vonn erinnerte an die gemeinsame Historie, beide fehlten in der Vergangenheit häufig wegen Verletzungen: „Ich habe so viel Respekt für Sofia. Wenn das Rennen vorbei ist, sind wir wieder Menschen und Freunde.“

Anders als im Super G, als Vonn ein Fahrfehler um die erhoffte Medaille brachte und die Show der Sensationssiegerin Ester Ledecká gehörte, legte Vonn in der Abfahrt bei einer Spitzengeschwindigkeit von 110 Stundenkilometer eine saubere Fahrt hin, vielleicht fehlte am Ende das letzte Risiko. Goggia fuhr noch eine Spur geradliniger, meisterte die vielen Gleitpassagen und langgezogenen Kurven nahezu perfekt und konnte so sogar einen leichten Geschwindigkeitsnachteil im Zielhang ausgleichen. „Ich wollte die beste Sofia sein, die es gibt“, sagte Goggia weiter. „Dass dabei Gold rausgekommen ist, macht mich glücklich.“

Vonn hatte bei der Vergabe der Startnummern bewusst eine höhere Nummer gewählt als die Italienerin, um ihre größte Konkurrentin von oben beobachten zu können. Als sie mit der Nummer 7 im Ziel ankam und auf der Anzeigetafel nur der zweite Platz aufleuchtete, zeigte Vonn mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die vor der Wand der Führenden wartende Goggia. „Ich wusste einfach, dass ich sie für Gold schlagen muss“, sagte Vonn. Kurz zuvor hatten sich die beiden Kontrahentinnen noch eine Spur länger als gewöhnlich umarmt.

Es ist nicht überliefert, ob Vonn einfach nicht mehr losgelassen hat, aber sie war sich der Bedeutung dieser Geste sicher bewusst. Wie so oft in den Tagen von Pyeongchang. Vonns Hund hatte sie auf die meisten Termine begleitet. Sie startete an Valentinstag, klagend über ihr Single-Dasein, eine Männer-Suchaktion. Vonn erzählte tränenreich vom Verlust ihres Großvaters. Und dann erzählte sich noch schlagzeilenträchtiger, es gebe da draußen Leute, „die mich hassen und hoffen, dass ich eine Klippe runterfahre und sterbe.“

Silber für Mowinckel

So hatte Vonn es geschafft, in den bisherigen zwei olympischen Wochen in den Schlagzeilen zu stehen, obwohl bis zur Abfahrt nur ein sechster Platz herausgesprungen war. Sie wurde mehrfach als „Drama-Queen“ bezeichnet, dabei versteht sie einfach nur wie kaum eine andere das Spiel mit den Medien.

Nun also Bronze hinter der Norwegerin Ragnhild Mowinckel, die nach Silber im Riesenslalom mit der hohen Startnummer 19 überraschend eine zweite Medaille gewinnen konnte. Für Vonn sind die Olympischen Spiele damit noch nicht vorbei, am Donnerstag (3.30 Uhr MEZ, Liveticker SPIEGEL ONLINE) steht noch die Kombination mit einer weiteren Medaillenchance an.

Doch es sind Vonns letzte Spiele und so ist das Ziel klar zu erkennen. „Ich werde Olympia vermissen“, sagte sie. „Deshalb war es heute auch so emotional für mich. Ich wünschte, mein Körper würde nicht so schmerzen, wie er es tut.“

Ein ganz bisschen Drama gab es dann also doch noch.

Quelle