Medienbericht Gesetzliche Kassen angeblich mit 3 Milliarden Euro im Plus

Den gesetzlichen Kassen geht es offenbar so gut wie lange nicht. Einem Medienbericht zufolge liegen die Gründe für die Milliardenüberschüsse auch in der guten Konjunktur.

Mittwoch, 21.02.2018  
21:45 Uhr

Die gesetzlichen Krankenkassen haben laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) im vergangenen Jahr einen Überschuss von 3,1 Milliarden Euro erzielt. Demnach sind die die Rücklagen und Reserven der noch 110 Kassen auf 19 Milliarden Euro gestiegen.

Zusammen mit den von Fachleuten auf 9 Milliarden Euro kalkulierten Rücklagen im Gesundheitsfonds ergebe sich daraus eine Gesamtreserve im Gesundheitssystem von 28 Milliarden Euro, berichtet die Zeitung.

Im Vergleich der Kassenarten melden die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) einer Umfrage der „FAZ“ zufolge mit 1,45 Milliarden Euro den höchsten Überschuss, die Ersatzkassen seien auf 1,2 Milliarden Euro gekommen. Die Betriebskrankenkassen hätten ihr Plus auf 295 Millionen Euro ausgeweitet, die Knappschaft auf 102 Millionen Euro.

Die Innungskassen sollen demnach das Vorjahresminus in einen Überschuss von 174 Millionen Euro gedreht haben. Deutschlands größte Krankenkasse, die TK, habe einen Gewinn von 561 Millionen Euro genannt, die Nummer zwei am Markt, die Barmer, komme auf 213 Millionen Euro, die DAK als drittgrößte Kasse auf 263 Millionen Euro.

„Der Gesetzlichen Krankenversicherung geht es so gut wie lange nicht mehr“, sagte der AOK-Bundesvorsitzende Martin Litsch der „FAZ“. Grund dafür sei auch die gute Konjunktur, „die die Kassen nutzen sollten, um für schlechtere Zeiten vorzusorgen und an der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu arbeiten“.

Der Ersatzkassenverband erklärte gegenüber der „FAZ“, das gute Finanzergebnis entlasse die Politik auch nicht aus der Pflicht, Fehlsteuerungen im Finanzausgleich der Kassen auszugleichen.

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