Schach-Kandidatenturnier 2018 Kramnik patzt gegen Caruana

Spektakuläre Partie am vierten Turniertag: Der US-Amerikaner Fabiano Caruana hat Ex-Weltmeister Wladimir Kramnik die erste Niederlage beigebracht und dadurch die Tabellenführung übernommen.

Fabiano Caruana (Archiv 2016)

Mittwoch, 14.03.2018  
22:25 Uhr

Was für ein Fight: Beim Schach-Kandidatenturnier hat sich der US-Amerikaner Fabiano Caruana durch einen Erfolg über den russischen Altmeister Wladimir Kramnik an die Spitze des Klassements gesetzt. Caruana liegt nach vier von 14 Turniertagen einen halben Punkt vor Kramnik und Schachrijar Mamedjarow aus Aserbaidschan.

Das Turnier in Berlin dauert vom 10. bis 28. März, die acht Spieler treten in einer Hin- und einer Rückrunde jeweils zweimal gegeneinander an. Der Spieler mit den meisten Punkten darf sich im November 2018 auf ein Duell um den WM-Titel mit Magnus Carlsen freuen.

Das Duell zwischen Caruana und Kramnik hatte mit einer ruhigen Variante der Russischen Verteidigung sehr verhalten begonnen. Trotzdem entwickelte sich in der Folge eine dramatische Partie: Beide Großmeister hatten in verschiedenen Spielphasen gefährliche Freibauern, beide gerieten aber vor der Zeitkontrolle im 60. Zug in Zeitnot. Kramnik hatte sich zuvor eine gute Stellung erarbeitet, übersah jedoch im 47. Zug einen überraschenden Läuferzug Caruanas – der sich diesen Vorteil anschließend nicht mehr nehmen ließ.

Auch die Partie zwischen Alexander Grischuk und Ding Liren war nichts für schwache Nerven. Grischuk opferte im Mittelspiel einen Springer, um den schwarzen König zu entblößen und besaß nach einem Fehler des Chinesen im 22. Zug eine große Gewinnchance. Er ließ sie liegen und konnte am Ende sogar froh sein, dass der Kampf mit einem Remis endete.

Ein kleines Comeback feierte Lewon Aronjan, der mit Schwarz Sergej Karjakin besiegte. In einer sehr scharfen Wiener Variante des Damengambits zeigte er sich – im Gegensatz zu seiner Partie gegen Kramnik – sehr gut vorbereitet und ließ Karjakin keine Chance.

Die Partie zwischen Mamedjarow und Wesley So fand dagegen ein schnelles Ende. Beide Spieler spulten in einer Nimzowitsch-Indischen Partie im Eiltempo ihre Vorbereitung herunter und einigten sich nach 31 Zügen auf eine Punkteteilung.

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