Schalkes Remis gegen Köln 22 Verlierer

Schalke 04 ist noch nicht in der Champions League und ärgert sich. Aber was sollen erst die Spieler des FC Köln sagen? Sie sind rechnerisch noch nicht abgestiegen. Gefühlt aber schon.

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Marco Hoeger (vorne), Leon Goretzka

Sonntag, 22.04.2018  
22:41 Uhr

Geschichte des Spiels: „Rechnerisch“ ist ein Begriff, der in der Schlussphase einer Fußballsaison gerne verwendet wird. Auch in Köln hörte man ihn an allen Ecken und Enden. Wann ist Köln „rechnerisch abgestiegen“? Wann ist Schalke „rechnerisch für die Champions League qualifiziert? Die Antworten: „Noch nicht“ und „noch nicht“. Dennoch fühlten sich beide Mannschaften als Verlierer.

Das Ergebnis: Schalke verspielte einen Zwei-Tore-Vorsprung. Das Spiel endete 2:2 (2:1). Hier geht es zum Spielbericht.

Dem Gegner mal was gönnen: Jonas Hector (unten) und Leon Goretzka auf Kuschelkurs

Die erste Hälfte: Schalke überrumpelte den FC mit einem schnellen Treffer: In vier Sekunden und nach fünf Minuten fand der Ball über Naldo, Yevhen Konoplyanka und Breel Embolo den Weg aus der eigenen Hälfte ins Kölner Tor (5. Minute). Die Gelsenkirchener dominierten das Spiel und bauten ihre Führung aus, nachdem Konoplyanka in die untere rechte Ecke einschob (24.). Leonardo Bittencourt erzielte den Anschlusstreffer für die Hausherren (26.).

Matschball: Den Kölnern stand während der Partie das Wasser zwar noch nicht bis zum Hals, dafür um die Knöchel. Vor dem Spiel hatte es ein kräftiges Gewitter rund um das Stadion gegeben. Nach Angaben des FC wurden im Umkreis von zwei Kilometern 40 Blitzeinschläge notiert, einer davon direkt auf den Vorwiesen der Kölner WM-Arena. Während des Spiels regnete und hagelte es, der Platz war entsprechend schwer bespielbar. Nach Abpfiff musste das Geläuf noch weitere Tropfen schlucken. Die Kölner ahnten, dass das Remis im Abstiegskampf nicht reichen könnte und versuchten gegenseitig, sich die Tränen zu trocknen.

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Ralf Fährmann (rechts) während der Kölner Wasserspiele

Die zweite Hälfte: Zum Halbzeitpfiff hätte Schalke deutlicher führen müssen, effizienter arbeiteten die Kölner, die nach nur einer gefährlichen Torchance durch Simon Terodde (55.) den Ausgleich erzielten: Marcel Risse verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern (84.).

Strittige Szene: In der 16. Minute kam Embolo im Zweikampf mit Kölns Verteidiger Dominique Heintz zu Fall. Der Schalker ging zwar äußerst theatralisch zu Boden, die Berührung durch den Kölner war aber da. Schiedsrichter Marco Fritz hatte nicht gepfiffen und ließ die Partie ohne Videobeweis weiterlaufen. So strittig die Szene war, allein darauf konnte sich Schalke nicht als Erklärung für die verlorenen Punkte berufen. Dafür hatte die Mannschaft zu viele Chancen ungenutzt gelassen. Schalke-Coach Domenico Tedesco warf seinem Team nach der Partie Arroganz vor sowie fehlenden Torwillen.

Als Tabellenzweiter zu schlecht für die Champions League? Nach dem Remis verteidigt Schalke weiter Platz zwei und liegt mit zwei Punkten Vorsprung vor dem BVB (54), der gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen klar gewonnen hat. Steigende Vorfreude auf die Königsklasse? Nicht bei Tedesco: „Von Champions League brauchen wir momentan gar nicht reden. Da gibt es Mannschaften, die das besser machen“, sagte Schalkes Coach.

1. FC Köln – Schalke 04 2:2 (1:2) 0:1 Embolo (5.) 0:2 Konoplyanka (24.) 1:2 Bittencourt (26.) 2:2 Risse (84.) Köln: Horn – Sörensen (32. Maroh), Meré, Heintz – Risse, Höger, Özcan (63. Koziello), Handwerker (78. Córdoba) – Hector – Terodde, Bittencourt Schalke: Fährmann – Stambouli, Naldo, Kehrer – Goretzka, McKennie – Caligiuri, Oczipka – Embolo (46. Burgstaller), Di Santo (85. Harit), Konoplyanka (64. Bentaleb) Schiedsrichter: Fritz Zuschauer: 50.000 Gelbe Karten: –

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