Planet X3 – Strategie-Nachfolger erscheint 2019 – für MS-DOS!

Planet X3 ist oldschool… sehr oldschool.
Das mit der guten alten Zeit, sagt der Programmierer David Murray nicht nur zum Spaß. Murray ist als »The 8-Bit Guy« auf Youtube bekannt und hat auf Kickstarter sein Strategiespiel Planet X3 erfolgreich mit über 110.000 US-Dollar finanzieren können. Knapp 2.500 Unterstützer fanden sich, die keine Angst vor groben Pixel-Brocken und fummeligen Bedienelementen haben.

Denn Planet X3 wird auf einem MS-DOS-System geschrieben und auch veröffentlicht werden. Ja genau dieses Uralt-Betriebssystem aus den 80er- und 90er Jahren, dass noch ohne schicke grafische Benutzeroberfläche auskommen musste und sich nur per Texteingabe bedienen ließ. Erfahrungen mit solchen steinzeitlichen Geräten konnte der alleinige Entwickler bereits sammeln. Der Vorgänger, Planet X2, erschien vor einem Jahr für den C64 und verkaufte sich rund 500 Mal. Eigentlich wollte Murray nur einen Port für MS-DOS programmieren, hat sich aber dann entschlossen, eine richtige Fortsetzung zu entwickeln. Im Gegensatz zum Brotkasten steht ihm nun mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung, die er mit acht unterschiedlichen Gebäuden füllt. Im Interview mit Gamasutra spricht er über den schwierigen Entwicklungsprozess, aber auch die »verlorene Kunst« der MS-DOS-Programmierung.

So sieht Planet X3 dann auf einem Emulator für MS-DOS-Spiele aus.

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Floppy Discs und tote Links
Den Code für Planet X3 schreibt auf dem Programm Notepad, konvertiert ihn dann in eine Sprache, mit der MS-DOS etwas anfangen kann. Anschließend testet er seinen Code mit einem Emulator auf seinem (modernen) Rechner. Immer wieder werden die Dateien auf eine Floppy Disc übertragen und dann auf einem Tandy 1000, Erscheinungsjahr 1984, abgespielt.Denn natürlich kommen auch die alten Speichermedien nicht zu kurz. Neben einer rein digitalen Version für den heimischen Emulator soll das Strategiespiel auch auf einer Floppy Disc (720k und 360k) erscheinen. Das jedoch stellt sich als eine große Herausforderung dar, erzählt Murray.
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Jede Grafik, jede Karte, jede Einheit nimmt etwas vom sehr begrenzten Speicherplatz weg und erfordert genauste Planung. Beispielsweise müssen die 360k Floppy Discs auf eine (sicherlich hochauflösende) VGA-Grafik verzichten. Besonders wenn der Programmierer auf Probleme stößt, ist die Fehlersuche aber alles andere als einfach:
„Man googelt ein Programmierproblem und findet dann ein Forum. Dort steht dann: ‚Hier so machen sie das, geh auf diesen Link‘. Man klickt auf den Link und er ist tot. Er ist wahrscheinlich seit 10 Jahren tot.“
Rund 1.700 der 2.500 Unterstützer bekommen neben dem digitalen Download auch die Floppy-Disc-Version zum geplanten Release im Mai 2019. Und nicht nur David Murray hat eine ganz besondere Liebe zu MS-DOS. »Game of Thrones«-Autor George R.R. Martin schwört auf das Betriebssystem und verwendet bei seiner Arbeit ausschließlich einen solchen Rechner.
Quellen: Kickstarter, Gamasutra

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