Konkurrenz durch Luckin Starbucks droht Machtkampf in China

Die US-Kaffeehauskette Starbucks hat gut 20 Jahre gebraucht, um ihr Filialnetz in China aufzubauen. Das heimische Start-up Luckin will die Vormachtstellung nun innerhalb eines Jahres brechen.

Starbucks-Filiale in Shanghai (Archiv)

Donnerstag, 03.01.2019  
17:31 Uhr

Die erst vor einem Jahr gestartete chinesische Kaffeehauskette Luckin will Starbucks die Marktführerschaft in dem Land entreißen. Der Anbieter plant, dieses Jahr 2500 neue Geschäfte zu eröffnen und damit die US-Kette auf den zweiten Rang zu verdrängen.

Insgesamt hätte das chinesische Startup dann 4500 Kaffeehäuser, der US-Konzern kommt auf 3600. Allerdings hat Starbucks im Dezember 2018 bereits angekündigt, seine Präsenz in China ausbauen zu wollen. Den Plänen zufolge sollen in den nächsten vier Jahren rund 6000 Läden in dann 230 Städten Kaffee ausschenken.

Luckin hat sich für Starbucks zum stärksten Wettbewerber in der Volksrepublik entwickelt. Der US-Konzern brachte die Kaffeehauskultur 1999 nach China und brauchte 20 Jahre für den Aufbau seines jetzigen Filialnetzes. Inzwischen gehört das Geschäft in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach den USA zu den Wachstumstreibern des Weltmarktführers.

Teuer erkauftes Wachstum

Luckin investiert kräftig in die geplante Expansion und nimmt dafür auch Verluste in Kauf. Gestartet ist die chinesische Kaffeehauskette erst vor einem Jahr und legt seitdem ein rasantes Wachstum hin.

Insbesondere mit Preisnachlässen lockt Luckin Kunden an. „Was wir im Moment wollen ist Größe und Geschwindigkeit“, sagte Luckin-Chefmarktstratege Yan Fei. „Es ergibt keinen Sinn, über Gewinn zu sprechen.“ Im vergangenen Jahr belief sich das Minus auf umgerechnet rund 100 Millionen Euro.

Gestützt wird Luckin von dem Staatsfonds GIC aus Singapur und der chinesischen Investmentbank CICC. Bei der vorerst letzten Finanzierungsrunde sammelte die Firma 200 Millionen Dollar bei Investoren ein. Damit wird Luckin mit 2,2 Milliarden Dollar bewertet.

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