Müller verteidigt Ribéry „Dann gehen die Pferde mit ihm durch“

Für die Beleidigung seiner Kritiker hat Franck Ribéry eine Geldstrafe vom FC Bayern bekommen. Mitspieler Thomas Müller nimmt den Franzosen in Schutz. Grundsätzlich wisse dieser, wie er sich zu verhalten habe.

Thomas Müller (l.), Franck Ribéry

Sonntag, 06.01.2019  
14:22 Uhr

Die Bundesliga ruht – und ist trotzdem in Aufruhr. Zumindest, was den FC Bayern München angeht. Das liegt an den wüsten Beleidigungen, die Franck Ribéry über soziale Medien in Richtung seiner Kritiker verbreitete. Der Verein hat bereits mit einer „sehr hohen Geldstrafe“ reagiert. Mitspieler Thomas Müller hat die Entgleisung seines Teamkollegen nun aber relativiert und Ribéry in Schutz genommen.

„In diesen Momenten, in denen er sich ungerecht behandelt fühlt, wo er überhart attackiert wird, dann gehen die Pferde mit ihm durch. Er kann sich da eben nicht so kontrollieren“, sagte Müller am Rande des Trainingslagers in Doha.

Beim jüngsten Vorfall handelte es sich allerdings nicht um einen spontanen Ausraster. Diesmal reagierte Ribéry etwas verzögert auf einen Shitstorm, nachdem der Franzose ein Video postete, auf dem er vor einem mit 24 Karat Blattgold überzogenen Ribeye-Steak zu sehen war. (Lesen Sie hier, wie Blattgold überhaupt schmeckt)

„Er ist ein sehr emotionaler Mensch“

Zunächst schrieb er nach der einstürmenden Kritik: „Oooh, ich muss wohl ein paar Mütter beleidigen. Bis morgen, gute Nacht.“ Am nächsten Tag veröffentlichte er dann seine umfassenden Beleidigungen: „Beginnen wir mit den Neidern und Hatern, die durch ein löchriges Kondom entstanden sein müssen: F**** eure Mütter, eure Großmütter und euren gesamten Stammbaum“, schrieb Ribéry auf Twitter unter anderem.

Müller sagte nun: „Er ist ein sehr emotionaler Mensch, wie man ihn halt auch in seiner ganzen Karriere bisher miterlebt hat.“ Der deutsche Nationalspieler denke aber, „dass es im Verlauf der Karriere besser geworden ist, auch wenn es immer wieder so Situationen gegeben hat. Es ist allerdings auch so, dass er viel attackiert wird.“

Ausraster gegen Reporter erst im November

Tatsächlich war es erst im November, dass Ribéry zuletzt ausfällig wurde. Damals hatte er den französischen TV-Reporter Patrick Guillou nach der 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund körperlich attackiert, weil er sich durch diesen zu Unrecht kritisiert gefühlt hatte. Fünf Tage später sagte Ribéry: „Es war natürlich falsch, was ich gemacht habe. Es ist immer schwierig nach einem Spiel, weil ich sehr emotional war. Ich habe zu Patrick Entschuldigung gesagt, auch an seine Familie.“

Für die Mannschaft sei das aktuelle Thema ohnehin „nicht interessant“, sagte Müller: „Natürlich unterhält man sich am Tisch darüber, aber es ist eher eine private Angelegenheit.“ Grundsätzlich wisse Ribery, „wie er sich zu verhalten hat“, sagte Müller weiter.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte zuvor die hohe Geldstrafe für Ribéry angekündigt. „Er hat Worte benutzt, die wir als FC Bayern München nicht akzeptieren können und die Franck als Vorbild und Spieler des FC Bayern nicht benutzen darf“, sagte Salihamidzic.

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