Billigflieger Ryanair erzielt schlechtestes Ergebnis seit vier Jahren

Höhere Ölpreise, eine Übernahme, Personalkosten: Der Billigflieger Ryanair kämpft mit etlichen Problemen. Das schlägt sich auf die Bilanz nieder – und die Situation könnte sich noch verschlechtern.

Andreas Arnold / DPA
Ryanair-Maschine im Anflug auf den Frankfurter Flughafen (Archiv)

Montag, 20.05.2019  
09:48 Uhr

Die Fluggesellschaft Ryanair hat den niedrigsten Jahresgewinn seit vier Jahren bekannt gegeben. In den zwölf Monaten bis Ende März dieses Jahres sank der Gewinn um rund 39 Prozent auf 885 Millionen Euro, teilte der Billigflieger mit.

Ohne die Verluste für die übernommene ehemalige Air-Berlin-Tochter Laudamotion hätte der Gewinn nach Steuern bei etwas mehr als einer Milliarde Euro gelegen und damit am unteren Rand der Anfang Januar gesenkten Prognose. Der Umsatz zog um knapp acht Prozent auf 7,7 Milliarden Euro an.

Belastet hatten Ryanair nicht nur die Anlaufverluste nach der Laudamotion-Übernahme, sondern auch der Preiskampf in der Branche, gestiegene Ölpreise und Kosten für Personal. So zahlte Ryanair seinen Piloten um ein Fünftel höhere Gehälter. Zudem belasteten Flugausfälle durch Fluglotsen-Streiks.

Wegen des nach wie vor starken Wettbewerbs in der Branche und des daraus resultierenden Preisdrucks blickt Ryanair vorsichtig auf das laufende Geschäftsjahr. Zwar rechnet der Konzern für die zwölf Monate bis Ende März 2020 mit einem Anstieg der Passagierzahlen um acht Prozent auf 153 Millionen.

Der Gewinn mit der Laudamotion-Einheit solle indes erwartungsgemäß zwischen 750 Millionen und 950 Millionen Euro betragen – die genaue Höhe hänge davon ab, wie stark die Erlöse pro Passagier gesteigert werden könnten. Außerdem sei der Gewinn von der Entwicklung beim Brexit abhängig. Mit der Prognose liegt Ryanair unter der durchschnittlichen Erwartung der von Bloomberg befragten Experten.

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