Giro d’Italia Ackermann stürzt im Sprint heftig – Team gibt Entwarnung

Zerfetztes Trikot, blutige Arme und Beine: Die Augen bei der zehnten Etappe in Italien waren auf Pascal Ackermann gerichtet. Nach seinem schweren Sturz droht ihm der Verlust des Trikots des besten Sprinters.

ALESSANDRO DI MEO/EPA-EFE/REX
Pascal Ackermann rollt mit einem zerfetzen Trikot ins Ziel

Dienstag, 21.05.2019  
19:41 Uhr

Ein heftiger Sturz hat dem deutschen Straßenradmeister Pascal Ackermann die Chance auf seinen dritten Etappensieg beim 102. Giro d’Italia genommen. Der 25-Jährige war etwa einen Kilometer vor dem Ziel zu Fall gekommen und hatte dabei mehrere Fahrer mitgerissen. Ackermann rollte anschließend mit zerfetztem Trikot und Schürfwunden über die Ziellinie.

Den Sieg auf der 145 Kilometer langen zehnten Etappe von Ravenna nach Modena holte sich der Franzose Arnaud Démare (Groupama-FDJ) vor dem italienischen Meister Elia Viviani (Deceuninck-Quick-Step) und Ackermanns Bora-hansgrohe-Teamkollegen Rüdiger Selig.

Ackermann nach dem Rennen mit blutigem Bein

Giro-Debütant Ackermann, der die Etappen in Fucecchio und Terracina gewonnen hatte, liegt damit in der Punktewertung nur noch einen Punkt vor Démare. Und ob der Sprinter die nächsten Tage wieder um den Sieg mitsprinten kann, ist eher fraglich.

Sichtlich gekrümmt kam Ackermann zur Siegerehrung, um das violette Trikot des besten Sprinters überzustreifen. „Pascal sieht nicht gut aus“, sagte Selig Eurosport: „Wir haben versucht, zu zocken und sind den Sprint nicht von vorne gefahren. Bei einer Welle habe ich Pascal getroffen. Bis dahin ist es eigentlich gut gelaufen.“ Wie das Team inzwischen mitteilte, habe Ackermann Abschürfungen und Prellungen erlitten. Es gebe aber „keine ernsthaften Verletzungen oder Anzeichen von Frakturen“.

Die Favoriten auf den Gesamtsieg hielten sich erwartungsgemäß zurück. Der Italiener Valerio Conti (UAE Team Emirates) trägt weiter das Rosa Trikot des Gesamtersten, spätestens am Freitag auf der ersten schweren Bergetappe dürfte seine Zeit an der Spitze aber vorbei sein. Der slowenische Topfavorit Primoz Roglic vom Team Jumbo-Visma liegt 1:50 Minuten hinter Conti auf Platz zwei. Der zweimalige Gesamtsieger Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) aus Italien weist als Elfter einen Rückstand von 3:34 Minuten auf.

Der Giro wird am Mittwoch mit einer weiteren Flachetappe über 221 Kilometer von Carpi nach Novi Ligure fortgesetzt. Gut möglich, dass Ackermann dann das Punktetrikot an Démare verliert.

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