Berichte über Abgeordneten-Kandidatur Straches Ehefrau soll für die FPÖ ins Parlament einziehen

Nach seinem Rücktritt als FPÖ-Vorsitzender ist die politische Zukunft von Heinz-Christian Strache unklar. Seine Frau könnte einen Sitz im österreichischen Parlament bekommen – mit einem chancenreichen Listenplatz.

Georg Hochmuth/APA/DPA
Heinz-Christian Strache (FPÖ) und seine Frau Philippa Strache

Freitag, 14.06.2019  
21:32 Uhr

Die Ehefrau des nach dem Ibiza-Videos zurückgetretenen Ex-FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache, Philippa Strache, strebt ins österreichische Parlament. Die Tierschutzbeauftragte der FPÖ werde bei der für den 29. September geplanten Nationalratswahl auf Platz 3 der Landesliste der Wiener FPÖ kandidieren, teilte die Partei am Freitag mit. Dies berichten die Deutsche Presse-Agentur und mehrere österreichische Zeitungen.

Damit dürfte die 31-Jährige gute Chancen auf einen Sitz im Parlament haben. Während der Video-Affäre, die zum Rücktritt ihres Mannes von allen Ämtern geführt hatte, stand sie unbeirrt an dessen Seite. „Unsere ganze Familie hält eng zusammen. Wir sind, wenn Sie es so wollen, eine kleine Familienarmee“, sagte Philippa Strache unlängst in einem Interview des Magazins „Bunte“. Noch vor einer Woche hatte sie via Facebook erklärt, sie stehe „definitiv auf keiner Liste“.

Straches ungewisse Zukunft

Das auf Ibiza 2017 heimlich aufgenommene und am 17. Mai von „Spiegel“ und „Süddeutscher Zeitung“ veröffentlichte Video hatte ihren Mann in Misskredit gebracht. Darin stellt er einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte unter anderem Staatsaufträge im Gegenzug für Parteispenden in Aussicht.

Unklar sind noch die politischen Pläne des Ex-Vizekanzlers. Er hatte bei der EU-Wahl so viele sogenannte Vorzugsstimmen von FPÖ-Wählern bekommen, dass er ein Recht auf ein Mandat im EU-Parlament hat.

Anders als in Deutschland konnten Wähler in Österreich mit ihrer Stimme eine Partei wählen, aber auch zusätzlich mit einem ergänzenden Hinweis einen bestimmten Kandidaten unterstützen. Strache hat sich noch nicht abschließend geäußert, ob er das Mandat annehmen will. Die Kandidatur seiner Frau gilt bei politischen Beobachtern als Lösung, um die Familie auch finanziell zu versorgen.

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