Apollo 11 Bordcomputer so leistungsfähig wie ein Apple II

Das Apollo Guidance System (Bildquelle NASA/PD)
Früher war es mal ein geflügeltes Wort, dass jeder Taschenrechner leistungsfähiger sei als der Rechner, der für die Mondmission der Apollo 11 verwendet wurde. Rein auf dem Papier mag das stimmen und ein modernes Smartphone passt schon gar nicht mehr in einen sinnvollen Vergleich, doch zur damaligen Zeit war der Apollo Guidance Computer (AGC) weit voraus.

Erster Rechner mit ICs und 2-MHz-CPU
Es handelte sich um den ersten Computer mit ICs (Integrated Circuits) und der Prozessor war immerhin 2,048 MHz schnell. Die CPU MOS 6502 des Apple II, des Commodore 64 oder (in abgewandelter Form) des Nintendo Entertainment Systems waren viele Jahre später auch kaum schneller. Allerdings wurde der AGC an die Bedingungen des Weltraums angepasst und verwendete beispielsweise 15-Bit-RAM, weil das 16. Bit als Parity-Bit für Fehlerkorrektur verwendet wurde. Ein Magnetspeicher konnte 2048 Wörter abspeichern und schreiben, weitere 32768 Wörter standen als ROM (Nur-Lese-Speicher) bereit. Programmiert wurde der AGC über das Interface DSKY, das Disky ausgesprochen wird. Dabei mussten die Astronauten Zahlencodes eingeben, die auf einer Anleitung an der Wand der Kabine erklärt wurden.
Wichtigster Rechner der Mondmission
Der AGC hatte eine wichtige Aufgabe, denn der Rechner übernahm die meisten schweren Kalkulationen während des Fluges und konnte nur während der Landung auf dem Mond durch manuelle Kontrollen deaktiviert werden. Nur während der Startphase auf der Erde waren zwei andere Rechner für den Saturn-V-Booster (Launch Vehicle Digital Computer, LVDC) und, im Notfall, für den Abbruch der Startphase zuständig (Abort Guidance System, AGS). Die Aktivierung des AGS hätte die Astronauten auch sofort darüber informiert, dass das Ziel der Mission nur noch das Überleben sein konnte. Der komplette Source-Code des Apollo 11 Guidance Computers (AGC) steht bei GitHub zum Download für interessierte Programmierer bereit.

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