Mitteilung des südkoreanischen Militärs Nordkorea feuert erneut Raketen ab

Pjöngjang soll zum sechsten Mal binnen weniger Wochen einen Raketentest durchgeführt haben. Wie das südkoreanische Militär berichtet, seien zwei „nicht identifizierte Projektile“ aus Nordkorea ins Meer geflogen.

Lee Jin-Man/AP/DPA
Südkoreanisches Fernsehen: Passanten verfolgen eine Nachrichtensendung, in der über Nordkoreas Raketentests berichtet wird

Freitag, 16.08.2019  
07:20 Uhr

Erst vor wenigen Tagen soll Nordkorea Geschosse zu Testzwecken ins Meer gefeuert haben, nun provoziert das Regime von Kim Jong Un offenbar erneut mit einem Raketentest. Der südkoreanische Generalstab teilte mit, von der nordkoreanischen Ostküste aus seien zwei „nicht identifizierte Projektile“ abgefeuert worden. Die Fluggeschosse starteten demnach nahe der Stadt Tongchon in der Provinz Kangwon und stürzten ins Japanische Meer, das in Südkorea Ostmeer genannt wird.

Es war bereits der sechste Raketentest Nordkoreas innerhalb weniger Wochen. Die Führung in Pjöngjang hat die Waffentests teilweise als Reaktion auf ein Militärmanöver zwischen Südkorea und den USA bezeichnet und von einer „Warnung“ gesprochen. Die jährlichen Übungen der beiden Verbündeten sorgen in Nordkorea regelmäßig für wütende Reaktionen.

Nach südkoreanischen Angaben wurden bei den Tests der vergangenen Wochen meist ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Uno-Resolutionen verbieten Nordkorea jeglichen Test ballistischer Raketen. US-Präsident Donald Trump hat aber mehrfach erklärt, dass er die nordkoreanischen Raketentests nicht als Hindernis für neue Atomverhandlungen mit Pjöngjang betrachte.

Nordkorea lehnt Dialog mit Südkorea ab

Kurz vor dem jüngsten Raketentest hatte die nordkoreanische Seite verbale Angriffe gegen den Süden gefahren und eine Wiederaufnahme des innerkoreanischen Dialogs abgelehnt. „Es gibt nichts mehr mit den südkoreanischen Behörden zu besprechen“, hieß es in einer Erklärung des nordkoreanischen Komitees für eine friedliche Wiedervereinigung. Weitere Treffen mit Vertretern des Südens seien nicht geplant.

In der Erklärung wurden auch Äußerungen von Südkoreas Präsident Moon Jae In über eine Wiedervereinigung von Nord und Süd zurückgewiesen. Moon hatte am Donnerstag das Ziel skizziert, bis zum Jahr 2045 „Frieden und eine Wiedervereinigung“ zu erreichen.

Pjöngjang erklärte, der südkoreanische Präsident sei „unverschämt“, wenn er angesichts der Militärmanöver mit den USA auf eine Wiederaufnahme des Dialogs mit dem Norden hoffe. Seine Rede sei „töricht“.

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