Kritik am Ex-Sicherheitsberater Trump tritt gegen Bolton nach

Wenn vormals engste Berater oder Minister den Regierungszirkel verlassen, rechnet US-Präsident Trump der Öffentlichkeit gern noch einmal ihre Fehler vor. Jetzt trifft es Ex-Sicherheitsberater John Bolton.

Leah Millis/ REUTERS
John Bolton (l.) und Donald Trump

Mittwoch, 11.09.2019  
20:27 Uhr

Einen Tag nach dem Rauswurf seines Sicherheitsberaters tritt Donald Trump gegen John Bolton nach. Vor Journalisten zählte der US-Präsident auf, welche Fehler Bolton begangen habe.

So sei Bolton mit „wichtigen Mitgliedern“ seiner Administration im Weißen Haus nicht gut ausgekommen, sagte Trump.

Während der Venezuelakrise habe sich Bolton unangemessen verhalten, zudem habe der Sicherheitsberater Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un brüskiert, indem er diesem mit dem „Libyen-Modell“ gedroht habe, wenn er sein Atomwaffenprogramm nicht aufgebe – das nordafrikanische Land hatte seine Atomwaffen 2004 an die USA übergeben, sieben Jahre später beteiligten sich die USA an einer Nato-Mission in Libyen, die zum Sturz der Regierung von Muammar al-Gaddafi führte.

In der kommenden Woche will Trump den Nachfolger Boltons benennen. Bis dahin soll dessen bisheriger Stellvertreter Charlie Kupperman das Amt geschäftsführend übernehmen. Für den Posten kämen fünf „sehr qualifizierte“ Leute infrage, gab Trump an.

Der US-Präsident hatte Bolton am Dienstag völlig überraschend entlassen. Er begründete das zunächst mit inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten. Bolton soll auch gegen ein von Trump für vergangenen Sonntag geplantes Geheimtreffen mit Taliban-Vertretern in Camp David gewesen sein, dem Landsitz des US-Präsidenten.

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