Handelskrieg mit den USA China besorgt sich Soja in Argentinien

Wegen des Handelskriegs mit den USA sucht China nach Alternativen, um seinen hohen Bedarf an Sojamehl als Futtermittel zu decken. Nun hat die Volksrepublik ein Abkommen mit Argentinien geschlossen.

Farm in China (Archivbild): Soja kommt künftig auch aus Argentinien

Mittwoch, 11.09.2019  
20:06 Uhr

China hat mit Argentinien ein Abkommen zur Lieferung von Sojamehl geschlossen. Damit hat die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt eine weitere Futtermittelquelle für seine Fleischindustrie erschlossen. Wegen des Handelskriegs mit den USA hatte das Land sich nach neuen Soja-Lieferanten umgeschaut.

Die Agrarindustrie des südamerikanischen Landes rechnet mit jährlichen Exporten von fünf Millionen Tonnen für 1,6 Milliarden Dollar nach China, berichtet die Zeitung „La Nación“.

Wegen der gegenseitigen Strafzölle waren die Soja-Exporte aus den USA nach China bereits im vergangenen Jahr um die Hälfte zurückgegangen. Peking sucht nun nach neuen Lieferanten, um die mehr als 500 Millionen Schweine und Rinder in China zu füttern.

Import für China günstiger

Der Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten könnte dazu beigetragen haben, dass die seit 20 Jahren andauernden Verhandlungen zwischen China und Argentinien nun abgeschlossen wurden.

Soja dient vor allem als Tiernahrung. In den vergangenen Jahren sind Millionen Chinesen in die Mittelschicht aufgestiegen und können sich nun Fleisch leisten. Selbst bauen die Chinesen immer weniger Soja an, weil der Import deutlich günstiger ist. Seit 2000 ging die Anbaufläche um rund 25 Prozent zurück.

Argentinien ist weltweit der größte Exporteur von Sojamehl, mit erwarteten Ausfuhren von 26 Millionen Tonnen im laufenden Jahr. China verarbeitet jährlich mehr als 70 Millionen Tonnen Sojamehl als Schweine- und Rinderfutter. Der größte Teil der Soja-Importe stammt bisher aus Brasilien.

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