Discounter Trotz Brexit – Aldi plant 100 neue Filialen in Großbritannien

In Großbritannien boomt die Nachfrage nach günstigen Lebensmitteln. Discounter wie Aldi und Lidl wollen kräftig expandieren. Drohende Lieferengpässe durch den Brexit scheinen sie nicht aufzuhalten.

Aldi-Filiale in Manchester

Montag, 16.09.2019  
14:16 Uhr

Die Discounterkette Aldi hat in Großbritannien große Pläne. In den kommenden zwei Jahren werde man 100 weitere Filialen im Königreich eröffnen, teilte Aldi mit. Das schaffe 5000 neue Arbeitsplätze.

Aldi betreibt derzeit rund 840 Filialen in Großbritannien, 2025 sollen es rund 1200 sein. Allein in der Hauptstadt London will der Discounter die Zahl seiner Geschäfte binnen zwei Jahren von derzeit 40 auf über 100 erhöhen.

Das drohende Chaos durch den Brexit scheint Aldi nicht abzuschrecken. Dabei hatte der Großbritannien-Chef des Unternehmens, Giles Hurley, gerade erst davor gewarnt, man könne nicht die Verfügbarkeit eines jeden Produktes garantieren, wenn es wie befürchtet zu einem ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der EU käme.

Aufgrund der hohen Investitionen in die Expansion im vergangenen Jahr, aber auch wegen zahlreicher Preissenkungen sei der Gewinn vor Steuern und Zinsen im Gesamtkonzern gesunken, teilte Aldi weiter mit. Er ging um 26 Prozent auf umgerechnet knapp 223 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg wegen der günstigen Preise um elf Prozent.

Die Traditionssupermärkte in Großbritannien machen dagegen schwere Zeiten durch. Tesco etwa hatte im August die Streichung von 4500 Stellen angekündigt und den harten Wettbewerb angeführt – unter anderem mit Aldi und Lidl.

Auch Lidl profitiert von der Lust der Briten auf günstiges Shopping: Der Discounter hatte im Juni 40 neue Läden im Großraum London angekündigt.

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