Neuer Lehrplan Italien führt das Schulfach „Klimawandel“ ein

Ab dem kommenden Sommer werden italienische Schüler im Fach „Klimawandel und nachhaltige Entwicklung“ unterrichtet. Der gesamte Schulunterricht soll dafür neu strukturiert werden. 

Remo Casilli/ REUTERS
Die Leugner des Klimawandelns schäumen: Italiens Bildungsminister Lorenzo Fioramonti will das neue Fach „Kimawandel“ einführen

Mittwoch, 06.11.2019  
14:36 Uhr

Hausaufgaben zum Zwei-Grad-Ziel? Ein Test über den weltweiten Ausstoß an Treibhausgasen? Solche Themen könnten bald in öffentlichen Schulen in Italien abgefragt werden. Denn Bildungsminister Lorenzo Fioramonti plant ab nächstem Schuljahr ein neues Schulfach: Klimawandel und nachhaltige Entwicklung.

Italien werde das erste Land weltweit sein, dass dieses Fach in die Lehrpläne integrieren werde, sagte der Politiker der Fünf-Sterne-Bewegung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

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Ab September 2020 sollen sich Schüler 33 Stunden im Jahr, in der Schulzeit also etwa einmal pro Woche, mit Themen rund um den Klimawandel auseinandersetzen. Das neue Fach ist demnach verpflichtend für alle Schulklassen.

Nachhaltigkeit als zentrales Bildungsziel

Kinder im Alter von sechs bis elf könnten sich künftig zum Beispiel mit verschiedenen Kulturen in Bezug auf ihre Umwelt auseinandersetzen, sagte Fioramonti der „New York Times“. Gymnasiasten würden sich hingegen eher mit der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung befassen, also unter anderem damit, wie man nachhaltig lebt oder die Ozeane vor Verschmutzung schützt.

Aber auch Fächer wie Geografie, Mathematik oder Physik sollen künftig mit Blick auf nachhaltige Entwicklung unterrichtet werden, sagte Fioramonti. Anstatt einfach nur über Orte und Länder zu sprechen, wolle man sich in Geografie beispielsweise den menschlichen Einfluss auf unterschiedliche Gebiete der Erde anschauen.

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„Das gesamte Bildungsministerium wird verändert, um Nachhaltigkeit und Klima zentral in unserem Bildungssystem zu verankern“, so der Bildungsminister. Im September hatte er Schüler ermutigt, an den Klimaprotesten teilzunehmen anstatt zum Unterricht zu kommen – und war dafür von der Opposition stark kritisiert worden.

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