Anklage in Österreich Staatsanwaltschaft wirft Doper Dürr schweren Sportbetrug vor

Johannes Dürr ist ein geständiger Doper, der lebenslang gesperrt wurde. In Österreich wird der ehemalige Langläufer nun angeklagt, weil er zum Doping anderer Sportler beigetragen haben soll.

Expa/ Erich Spiess/ APA/ dpa
Johannes Dürr (r.) mit seinem Anwalt Max Rammerstorfer

Donnerstag, 14.11.2019  
11:36 Uhr

Der Ex-Langläufer und Dopingsünder Johannes Dürr ist in Österreich unter anderem wegen des gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck wirft dem 32-Jährigen neben dem eigenen Doping vor, als Komplize des Erfurter Sportmediziners Mark S. agiert zu haben. Bei einer Verurteilung drohen Dürr bis zu fünf Jahre Haft.

„Ihm wird in der Anklage zur Last gelegt, dass er zum Doping anderer Sportler beigetragen hat, indem er Wachstumshormone vom deutschen Sportmediziner an andere Sportler weitergegeben hat und andere Sportler zum Zwecke des Eigenblutdopings an den deutschen Mediziner vermittelt hat“, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Innsbruck.

Laut Anklage soll Dürr dem Erfurter Sportmediziner im Jahr 2015 auch einen Spezialkühlschrank zur Lagerung von Blutbeuteln überlassen haben. Mark S., der als Drahtzieher des mutmaßlichen internationalen Doping-Netzwerks gilt, sitzt in München in Untersuchungshaft.

Dürr hatte mit seinen Aussagen die Ermittlungen angestoßen, die zur „Operation Aderlass“ bei der Nordischen Ski-WM im vergangenen Februar in Seefeld (Tirol) und Erfurt führten. Der heute 32-Jährige war erstmals bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 als Dopingsünder überführt worden. In einem ARD-Interview gab er wenige Tage nach der Razzia in Seefeld zu, dass er auch während seiner Sperre weiter gedopt habe. Von der österreichischen Anti-Doping Rechtskommission wurde er kürzlich lebenslang gesperrt.

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