Kritik an Unterdrückung der Uiguren China sagt, Özil sei „getäuscht von Fake News“

Mesut Özil legt sich durch seine Kritik am Umgang mit den Uiguren mit China an. Das Außenministerium des Landes wirft dem Fußballstar „unwahre Bemerkungen“ vor, er könne sich selbst ein Bild machen.

John Walton/PA Wire/dpa
Könne sich laut Chinas Außenministerium gerne ein eigenes Bild von Xinjian machen: Mesut Özil

Montag, 16.12.2019  
11:21 Uhr

Es würden „Korane verbrannt, Moscheen geschlossen, islamische Schulen verboten“, schrieb Mesut Özil auf Instagram und kritisierte die Unterdrückung der Uiguren in China. Die Volksrepublik will davon allerdings nichts wissen. China hält Özil für „getäuscht von Fake News“. Sprecher Geng Shuang aus dem Außenministerium sagte, dass Özils Urteilsvermögen beeinflusst sei von „unwahren Bemerkungen“ und Özil sich gerne in Xinjiang ein eigenes Bild machen könne.

„Solange er einen gesunden Menschenverstand hat, klar zwischen richtig und falsch unterscheiden kann und die Prinzipien der Objektivität und Fairness hochhält, wird er ein anderes Xinjiang sehen“, sagte Geng.

China wurde Ende Oktober von Deutschland und 22 Staaten vor der UN vorgeworfen, die muslimische Minderheit in der Provinz zu unterdrücken. Ende November lieferten dann geleakte Dokumente der Kommunistischen Partei Beweise für Internierungslager in der Region.

Die Daten der sogenannten „China Cables“ belegen laut des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ), dass Uiguren für ein Jahr inhaftiert werden, ihrer Religion abschwören und stattdessen die Ideologie der Kommunistischen Partei übernehmen sollen. In Deutschland hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über die Dokumente berichtet. Nach Schätzungen sind derzeit mehr als eine Million Uiguren im Nordwesten Chinas interniert.

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Özil hatte sich in den sozialen Medien für die Uiguren starkgemacht und gleichzeitig muslimische Länder dafür kritisiert, nichts gegen die Unterdrückung der Uiguren zu unternehmen. Özils Klub FC Arsenal distanzierte sich umgehend von den Kommentaren seines Spielers. Der chinesische TV-Sender CCTV nahm das Premier-League-Spiel Arsenals gegen Manchester City am Sonntag aus seinem Programm.

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