Drastische Reduzierung USA wollen angeblich rund 4000 Soldaten aus Afghanistan abziehen

Aus Syrien haben sich die USA bereits zurückgezogen, jetzt sollen Tausende Soldaten aus Afghanistan heimkehren. Das Weiße Haus könnte den Plan Berichten zufolge bereits in der kommenden Woche verkünden.

Olivier Douliery/AFP
US-Soldaten in Afghanistan bei einem Besuch von US-Präsident Trump (Archiv)

Sonntag, 15.12.2019  
21:01 Uhr

Die Regierung von US-Präsident Trump wird in der kommenden Woche den Abzug von rund 4000 Soldaten aus Afghanistan vermelden. Das berichten die US-Sender NBC und CNN übereinstimmend unter Berufung auf Regierungskreise. Es wäre eine drastische Verkleinerung der US-Präsenz in Afghanistan. Derzeit sind dort noch rund 13.000 US-Soldaten stationiert.

Dazu, wann genau der Abzug offiziell verkündet wird, gibt es widersprüchliche Angaben. Wie CNN unter Berufung auf einen Regierungsvertreter berichtete, befinde sich der Zeitplan „in ständigem Wandel“, könne aber noch in der kommenden Woche verkündet werden. Noch gebe es keinen Abzugsbefehl, sagte ein Sprecher der US-Streitkräfte in Afghanistan der Nachrichtenagentur AFP.

Für US-Präsident Trump wäre ein Ende des mittlerweile 18 Jahre andauernden Bürgerkriegs in Afghanistan ein wichtige Entscheidung mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr. Er hatte gegenüber dem Sender Fox News bereits im August angekündigt, die Truppenanzahl in Afghanistan auf 8600 zu reduzieren.

US-Truppenabzug war Thema bei Verhandlungen mit Taliban

Vor rund einer Woche hatten die USA und die radikalislamischen Taliban die Friedensverhandlungen nach rund dreimonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Nach einem Bombenanschlag unweit der US-Militärbasis Bagram mit zwei Toten und dutzenden Verletzten wurden sie am Donnerstag jedoch erneut unterbrochen.

Bei den Gesprächen war es um die Bedingungen für einen Teilrückzug der US-Streitkräfte aus Afghanistan gegangen. Im Gegenzug sollten sich die Taliban vom Terrornetzwerk al-Qaida lossagen, die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) bekämpfen und direkte Verhandlungen mit der Regierung in Kabul aufnehmen.

Die USA waren 2001 nach den Anschlägen des 11. September in Afghanistan eingerückt, um al-Qaida zu bekämpfen.

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