Schiedsrichter auf Zypern streiken nach Bombenattentat – DER SPIEGEL – Sport

Die Schiedsrichter auf Zypern befinden sich im Streik, nachdem in der Nacht zum Freitag eine Bombe an dem Auto des zyprischen Schiedsrichters Andreas Konstantinou gezündet worden war. Bei der Explosion wurde niemand verletzt, das Auto allerdings stark beschädigt. „Alle geplanten Spiele werden verschoben“, teilte der zyprische Fußballverband CFA mit. Wie lange der Ausstand dauern soll, blieb offen.

„Wir sind zutiefst besorgt darüber, dass solche Aktionen den zyprischen Fußball in seiner Gesamtheit beeinträchtigen und dass auf Kosten der zyprischen Schiedsrichter ein Klima des Terrorismus geschaffen wird“, teilte der Verband mit. Verbandschef Giorgos Koumas traf sich am Nachmittag mit dem zyprischen Justizminister Giorgos Savvidis und dem Polizeichef Zyperns, Kypros Michaelides. Er habe den Eindruck, der Staat wolle helfen und alles tun, damit solche Aktionen ein Ende fänden, sagte er im Anschluss. Außerdem habe er die Uefa um Hilfe gebeten.In den vergangenen Jahren hatte es auf Zypern mehrfach Bombenattacken auf Fahrzeuge von Schiedsrichtern gegeben. 2016 zerstörte eine Bombe das Auto von Schiedsrichter Giorgos Nikolaou. 2015 hatten die zyprischen Schiedsrichter eine Woche lang gestreikt, nachdem vor dem Haus der Mutter eines ihrer Kollegen eine Bombe explodiert war. Zuvor war 2014 die Zentrale des Schiedsrichterverbands durch eine Bombenattacke beschädigt worden. Auch Autos anderer Schiedsrichter wurden angezündet. Hinter den Anschlägen werden Kriminelle vermutet, die Schiedsrichter zwingen wollen, Spiele zu beeinflussen.
Icon: Der Spiegel

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