NBA-Jungstar Williamson: Let’s Dance! – DER SPIEGEL – Sport

Zion Williamson hatte es vor dem Spiel schon auf seinem T-Shirt angekündigt. „Let’s Dance!“ stand da in pinken Lettern auf schwarzem Stoff, und genau das tat der 19-Jährige dann bei seinem NBA-Debüt für die New Orleans Pelicans gegen die San Antonio Spurs auch. Er tanzte trotz seiner 130 Kilogramm übers Parkett. In nur 18 Minuten Einsatzzeit warf Williamson 22 Punkte. Die Pelicans unterlagen am Ende zwar 117:121 – das lang erwartete Debüt des gepriesenen Supertalents konnte dennoch als geglückt bezeichnet werden.

„Das war alles, was ich mir erträumt hatte, abgesehen von der Niederlage“, sagte Williamson nach dem Spiel. „Die Energie, die von den Zuschauern kam, die von der Stadt kam, das war elektrisierend, und ich bin einfach dankbar dafür.“ Williamson war in der Draft an Nummer eins gezogen worden, nachdem er auf dem College bei den Blue Devils der Duke University in Durham, North Carolina, für Aufsehen gesorgt hatte.Selten war ein Spieler mit einem solchen Hype in die NBA begleitet worden. „Godzilla mit den Fähigkeiten eines Flummis“, schrieb die US-Zeitschrift „Sports Illustrated“ einmal über das große Talent. Als der Forward sich einmal verletzte, weil sein Schuh der Wucht seines Spiels nicht standhielt, fiel sogar die Nike-Aktie. In den NBA-Vorbereitungsspielen bei New Orleans hatte er mit einer Quote von mehr als 23 Punkten überzeugt. Doch dann zog er sich eine Verletzung am Meniskus zu, musste drei Monate pausieren.

Vorerst nur dosiert eingesetztIn der Reha übte er auch an Bewegungsabläufen – was sich gleich gegen die Spurs bemerkbar machte. Denn ein Dreier-Werfer war er davor nie gewesen – bei seinem Profidebüt gelangen ihm sogar vier in Serie. „Das ist wohl das Ergebnis, wenn du eine Weile nicht rumrennen kannst“, sagte er danach verschmitzt. „Du kannst nur Sprungwürfe machen, und das kommt dann eben dabei raus.“Nach drei Vierteln hatte Williamson erst fünf Punkte erzielt, im vierten Viertel glänzte er mit 17 Punkten nacheinander. Trotzdem musste er dann vom Feld: Die Pelicans wollen ihren Jungstar vorerst nur dosiert einsetzen nach der schweren Verletzung. Als er auf Anraten der medizinischen Betreuer zurück auf die Bank musste, skandierten die Zuschauer „We want Zion!“ Williamson verfolgte das Ende des Spiels aber von außen. „Das war schon sehr hart.“

Danach gab es immerhin jede Menge Lob von seinen Mitspielern – und auch dem Trainer des Gegners. „Da kommt eine neue Generation und du darfst es miterleben. Du darfst mittendrin und dabei sein“, sagte Spurs-Coach Gregg Popovich. „Es hat echt Spaß gemacht, da zuzuschauen.“
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