Insolventer Fußball-Traditionsverein: Rot-Weiß Erfurt stellt Spielbetrieb ein – DER SPIEGEL – Sport

Fußball-Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt muss den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung einstellen. Die seit dem Wochenende laufenden Verhandlungen mit einem neuen möglichen Investor blieben erfolglos, teilte der Insolvenzverwalter Volker Reinhardt in einer Presseerklärung mit.

Damit steht Erfurt als Absteiger in die Oberliga fest, das Heimspiel in der Regionalliga Nordost am Samstag gegen Tabellenführer Energie Cottbus wird nicht mehr stattfinden. Zuletzt stand RWE in der Tabelle auf dem 14. Platz.Der Verein bestehe weiter und müsse sich neu ausrichten, hieß es in der Mitteilung. Da Erfurt über keine zweite Mannschaft verfügt, steht ein Neuaufbau in der fünfthöchsten Spielklasse bevor – die Erfurter U19 als älteste Nachwuchsmannschaft ist Tabellensiebter in der Regionalliga.“Die Spieler haben große Geduld bewiesen“, sagte Insolvenzverwalter Reinhardt. „Die meisten von ihnen wollten bleiben und haben bis Mittwoch abgewartet. Sie müssen jetzt noch vor Ende der Transferperiode die Möglichkeit zu einem Vereinswechsel bekommen.“ Nur noch bis Freitag haben sie Zeit, einen neuen Klub zu finden, dann endet die Transferperiode.

Er danke allen Spielern, „dass sie diese auch für sie belastende Situation solidarisch mitgetragen haben und wünsche ihnen allen eine erfolgreiche sportliche Zukunft“, sagte Reinhardt.Unter dem Namen SC Turbine Erfurt wurde der Klub 1954 und 1955 DDR-Meister. 1966 folgte die Neugründung als FC RW Erfurt. Nach der Wende spielte der Klub, der Nationalspieler wie Thomas Linke und Clemens Fritz hervorbrachte, ein Jahr in der 2. Bundesliga und im Uefa-Cup.2008 war RWE Gründungsmitglied der 3. Liga und hielt sich dort bis 2018. Als der Abstieg im März 2018 feststand, meldete der Verein Insolvenz an. Zuletzt hatte der Hauptsponsor seine Zahlungen eingestellt, Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) hatte weitere Finanzhilfen ausgeschlossen.
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