Deutschland Ausgaben für Gesundheit bei einer Milliarde Euro täglich

Die Kosten für Gesundheit steigen unaufhörlich. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als eine Milliarde Euro täglich aufgewendet. Das meiste von der gesetzlichen Krankenversicherung.

Mobiles EKG-System (Archiv)

Donnerstag, 15.02.2018  
19:57 Uhr

In Deutschland wird immer mehr Geld für die Gesundheit ausgegeben. Im vergangenen Jahr wurde erstmals die Marke von einer Milliarde Euro pro Tag überschritten. Für 2017 werden Ausgaben von 374,2 Milliarden Euro prognostiziert. Das sei ein Anstieg um 4,9 Prozent im Vergleich zu 2016, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Damals hatten sich die Gesundheitsausgaben um 3,8 Prozent auf 356,5 Milliarden Euro oder 4330 Euro je Einwohner erhöht. Dies entsprach einem Anteil von 11,3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt, hieß es weiter.

Die Behörde begründete die höhere Wachstumsrate für 2017 mit dem dritten Pflegestärkungsgesetz, das am 1. Januar 2017 in Kraft trat. Durch diese Pflegereform erhielten unter anderem mehr Demenzkranke als bisher Leistungen aus der Pflegeversicherung.

GKV zahlt am meisten

Der größte Teil der Ausgaben im vergangenen Jahr stammt laut der Destatis-Berechnung von der gesetzlichen Krankenversicherung mit 212,4 Milliarden Euro. Es folgten Privathaushalte und private Organisationen mit 48,5 Milliarden Euro, die Pflegeversicherung mit 39,5 Milliarden, die private Krankenversicherung mit 31,6 Milliarden, die öffentlichen Haushalte mit 16,2 Milliarden, die Arbeitgeber mit 15,6 Milliarden, die gesetzliche Unfallversicherung mit 5,8 Milliarden und die für Reha zuständige Rentenversicherung mit 4,6 Milliarden Euro.

Den Trend steigender Gesundheitsausgaben gibt es seit Jahren. Ein Hauptgrund ist das Älterwerden der Gesellschaft. Oft entstehen die höchsten Kosten mit Krankheiten in den letzten Lebensjahren. Hinzu kommt der medizinisch-technische Fortschritt.

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