Airbus A310 Bundeswehrmaschine defekt – Soldaten sitzen in Mali fest

Etwa hundert Soldaten der Bundeswehr können seit Donnerstag Mali nicht verlassen. Ihr Einsatz ist vorbei, doch ein kaputtes Flugzeug verhindert ihre Heimreise.

Airbus A310 (Berlin)

Freitag, 16.02.2018  
12:51 Uhr

Ihr Einsatz ist eigentlich vorbei: Eine Gruppe von Bundeswehrsoldaten hätte am Donnerstag von Mali nach Deutschland fliegen sollen. Doch jetzt sitzen etwa hundert von ihnen in dem afrikanischen Land fest. Das Flugzeug, eine Maschine des Typs Airbus A310, ist defekt.

Einige Dutzend Soldaten seien ersatzweise mit Linienflügen aus der Hauptstadt Bamako ausgeflogen worden, berichtete ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Für die Verbliebenen werde „zeitnah“ eine Alternative gesucht.

Die Bundeswehr kämpft seit Jahren mit Materialproblemen. Bereits vor zwei Jahren hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eine „Trendwende“ für bessere Ausrüstung angekündigt.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages Hans-Peter Bartels (SPD) forderte von der Bundesregierung an diesem Freitag in der „Passauer Neuen Presse“ mehr Geld für die Truppe. Die Bundeswehr müsse als Ganzes einsatzfähig sein, um einen glaubwürdigen Beitrag zur Abschreckung und Verteidigung Europas zu leisten. „Das ist sie nicht, bei Weitem nicht“, sagte Bartels.

Schlechte Hubschrauber, nicht genug Schiffe

Im Dezember mussten Bundeswehrsoldaten nach SPIEGEL-Informationen mit Hubschraubern des ADAC trainieren – wegen des schlechten Zustands ihrer eigenen Helikopterflotte hatte das Verteidigungsministerium für rund 21 Millionen Euro Flugstunden bei dem Automobilklub eingekauft.

Im Februar beklagte Bartels das Fehlen von einsatzfähigen Marineschiffen. „Es sollte keine neue maritime Mission für Nato, EU oder Uno mehr dazukommen“, sagte er der „Bild am Sonntag“.

Die Soldaten, die in Mali feststecken, könnten möglicherweise bald nach Hause, teilte der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums mit: Eine Maschine der französischen Luftwaffe soll sie am Samstag ausfliegen. Der deutsche Airbus soll in der senegalesischen Hauptstadt Dakar repariert werden. Die überwiegende Mehrheit der betroffenen Soldaten gehören zum deutschen Kontingent der Uno-Friedensmission Minusma und sind im gefährlichen Norden des Landes stationiert.

NDR-Doku: Airbus-Fabrik in Finkenwerder

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