Der Grüne Punkt DSD-Übernahme durch Remondis offenbar gescheitert

Der Grüne Punkt geht wohl doch nicht an den Entsorgungskonzern Remondis. Medienberichten zufolge sind die Gespräche mit dem Dualen System Deutschland gescheitert – an Kartellrisiken.

Remondis-Niederlassung (Archiv)

Freitag, 16.03.2018  
19:43 Uhr

Die mögliche Übernahme des Grünen Punktes ist offenbar gescheitert. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sind die Gespräche der Gesellschafter des Dualen Systems Deutschland (DSD) mit dem Entsorgungssystem Remondis vorerst beendet worden. Das berichteten die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und die „Welt“ unter Berufung auf Branchenkreise.

Grund sei Uneinigkeit über Kartellrisiken gewesen. Das Geschäft war zuvor auch auf Kritik bei kommunalen Müllabfuhren gestoßen. Ein Remondis-Sprecher wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren.

Remondis ist der mit Abstand größte Entsorgungskonzern in Deutschland. Die Kölner Firma Duales System Deutschland (DSD) mit ihrer Marke Grüner Punkt ist wiederum der größte duale Systemanbieter – sie organisiert die Abholung und Verwertung von Verpackungsabfall für Handelsfirmen.

Offenbar wird mit anderen Interessenten verhandelt

Die DSD-Gesellschafter sähen keine Möglichkeit mehr, eine Vereinbarung mit Remondis zu erzielen, berichtete die „Welt“. Die Gespräche seien gescheitert, weil Remondis versucht habe, das Risiko möglicher Auflagen des Kartellamts an die verkaufsbereiten Anteilseigner des Unternehmens abzuwälzen. Neue Gespräche seien nicht vorgesehen.

Der Verkauf an Remondis hätte die Wettbewerbssituation nach Einschätzung der kommunalen Müllabfuhren auf dem Markt deutlich verschlechtert.

Die Finanzinvestoren H.I.G. Capital und Bluebay wollen sich seit längerem von ihren Anteilen an DSD trennen. Sie halten zusammen 80 Prozent an dem Unternehmen, der Rest gehört dem Management. Der „Welt“ zufolge würden nun Verhandlungen mit anderen Interessenten geführt.

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