Grenzen in Europa Trump lobt Orbán für Flüchtlingspolitik

Donald Trump hat zum Telefon gegriffen und mit Viktor Orbán gesprochen. Der US-Präsident soll den ungarischen Premier in seiner restriktiven Grenzpolitik gestärkt haben.

Donald Trump

Sonntag, 17.06.2018  
13:04 Uhr

Zwei, die sich verstehen: US-Präsident Donald Trump und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán zeigen sich in ihrer Wertschätzung für „starke nationale Grenzen“ einig. Die beiden hätten am Samstag miteinander telefoniert, teilten das Weiße Haus in Washington und der ungarische Außenminister Peter Szijjarto in Budapest mit.

Szijjarto zufolge bekräftigte Trump den ungarischen Regierungschef darin, die südlichen Grenzen Ungarns „kraftvoll zu schützen“. Orbán habe dem US-Präsidenten zugesagt, dass er „seine bisherige Migrationspolitik fortsetzen und Ungarn verteidigen werde“, sagte Szijjarto der staatlichen ungarischen Nachrichtenagentur MTI.

Orbán verfolgt eine Abschreckungs- und Abschottungspolitik gegen Flüchtlinge und Migranten:

An den Grenzen zu Serbien und Kroatien ließ er im Herbst 2015 bis zu vier Meter hohe Stacheldrahtzäune errichten.
In zwei sogenannten Transitzonen unmittelbar an der serbischen Grenze wartet eine kleine Anzahl Flüchtlinge unter harschen Umständen darauf, als Asylbewerber anerkannt zu werden.
Orbán sperrt sich auch gegen Quotenbeschlüsse der EU, die auf eine fairere Verteilung von Asylbewerbern abzielen.
Dass Trump nun Orbán angerufen hat, ist insofern interessant, als der US-Präsident engeren Kontakt zu Regierungen in Europa sucht, die einer Vertiefung der Europäischen Union und dem Thema Einwanderung sehr kritisch gegenüberstehen. Trump hatte auch mehrfach Italiens neuen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte gelobt, dessen Regierung einen harten Kurs in Migrationsfragen fährt. Unter Trump schotten sich die USA immer mehr ab und haben die Einwanderung massiv erschwert.

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