Gescheiteter Konzernumbau Thyssenkrupp-Aufsichtsrat macht Weg frei für Neuausrichtung

Nach der gescheiterten Fusion der Stahlsparte richtet Thyssenkrupp-Chef Kerkhoff den Konzern neu aus – und hat dafür nun vom Aufsichtsrat die nötige Zustimmung bekommen.

Roland Weihrauch/ DPA
Hochöfen bei Thyssenkrupp

Dienstag, 21.05.2019  
17:51 Uhr

Der Aufsichtsrat des kriselnden Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp hat die Pläne des Managements zur Neuausrichtung des Unternehmens genehmigt. Die Entscheidung sei einstimmig erfolgt, teilte das Unternehmen mit. Der Schritt kommt nicht überraschend. Zuvor hatten bereits wichtige Ausschüsse und das Präsidium des Kontrollgemiums das neue Konzept unterstützt und die Zustimmung empfohlen.

Thyssenkrupp hatte zuletzt sowohl die geplante Stahlfusion mit Tata Steel als auch die vorgesehene Aufteilung des Konzerns für Werkstoffe und für Industriegüter abgesagt. Das Dax-Unternehmen hatte keine Chance mehr gesehen, von der EU-Kommission die nötige Genehmigung für die Stahlfusion zu erhalten. Thyssenkrupp will seine Strategie daher nun radikal ändern – und 6000 der rund 160.000 Arbeitsplätze streichen, davon 4000 allein in Deutschland.

Die einzelnen Sparten sollen dabei selbstständiger werden. Für das Geschäft mit Autokomponenten und dem Anlagenbau will Thyssenkrupp Partner suchen. Dabei wäre das Unternehmen laut Vorstandschef Guido Kerkhoff auch bereit, sich mit einem Minderheitsanteil zu begnügen. Ein Börsengang der Aufzugsparte soll Geld in die Kassen spülen.

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