Toter US-Multimillionär 32-Jährige verklagt Epstein-Vertraute

Es ist wohl die erste von vielen Klagen: Ein mutmaßliches Vergewaltigungsopfer Jeffrey Epsteins will gegen mehrere Mitarbeiterinnen des verstorbenen Multimillionärs vorgehen.

US ATTORNEY SDNY/HANDOUT/EPA-EFE/REX
Jeffrey Epstein soll Mädchen vergewaltigt haben – nach seinem Tod geraten seine Unterstützer in den Fokus

Mittwoch, 14.08.2019  
18:41 Uhr

Wenige Tage nach dem Tod des US-Multimillionärs und mutmaßlichen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein hat eines seiner mutmaßlichen Opfer Zivilklage eingereicht. Diese richtet sich gegen Epsteins Nachlassverwalter, dessen Vertraute und Mitarbeiterin Ghislaine Maxwell sowie drei weitere namentlich nicht genannte Mitarbeiterinnen.

Die Staatsanwaltschaft in New York hatte Epstein vorgeworfen, Dutzende teils minderjährige Mädchen in seinen Häusern in New York und Florida sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet zu haben.

Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift. Epstein hatte die Vorwürfe bestritten. Im Fall einer Verurteilung hätten ihm bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Am Samstag beging er in seiner Gefängniszelle offenbar Suizid.

Die aktuelle Klage wurde durch ein neues Gesetz im Bundesstaat New York ermöglicht, das Opfern von weit zurückliegenden Sexualverbrechen ein Jahr Zeit lässt, um rechtliche Schritte einzuleiten. Jennifer Araoz wirft dem Verstorbenen vor, sie im Jahr 2002 vergewaltigt zu haben. Damals war sie 14 Jahre alt. Außerdem soll er ihr gegenüber mehrfach übergriffig geworden sein, berichtet der Sender NBC. Sie sei im Herbst 2001 in der Nähe ihrer Schule von einer Frau angeworben worden, um Epstein „Massagen zu geben“.

In der von Araoz eingereichten Klageschrift beschuldigt die heute 32-Jährige Maxwell und die anderen Frauen, miteinander konspiriert und so den Missbrauch erst ermöglicht zu haben. Maxwell habe geholfen, minderjährige Mädchen zu rekrutieren und soll „organisatorische Unterstützung für Epsteins Sexhandelsring“ geleistet haben. Maxwell selbst hatte in der Vergangenheit jegliche Vorwürfe bestritten.

„Heute ist mein erster Schritt, um meine Macht zurückzugewinnen, die Jeffrey Epstein und seine Unterstützer mir gestohlen haben“, sagte Araoz. „Meine Entschlossenheit, Gerechtigkeit zu schaffen, hat sich nur noch verstärkt.“

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