Uefa-Präsident kritisiert VAR „Wenn man eine lange Nase hat, ist man heutzutage im Abseits“

Uefa-Präsident Ceferin will nach Einführung des Videobeweises nun die Abseitsregeln diskutieren. In der britischen Zeitung „Daily Mirror“ fordert er einen Spielraum bei Entscheidungen.

AFP/Fabrice COFFRINI
Aleksander Ceferin

Mittwoch, 04.12.2019  
21:49 Uhr

Gerade hat die Uefa entschieden, den Einsatz des Video Assistant Referee (VAR) auf die WM-Qualifikation 2022 sowie auf die EM-Playoffs im kommenden Jahr auszuweiten. Im Anschluss sagte Präsident Aleksander Ceferin, er wolle die Abseitsregel diskutieren – und kritisierte den Videobeweis.

„Das Spiel verändert sich. Und wir haben Angst, dass es sich zu sehr verändert“, sagte Ceferin. Spieler machten Fehler und die Schiedsrichter auf dem Platz müssten die die Verantwortung dafür tragen, „nicht irgendwelche Leute, die versteckt in einem Wagen oder Gebäude sitzen, 500 Kilometer vom Stadion entfernt“, sagte der Uefa-Präsident.

Ceferin hatte bereits am Dienstag seine Kritik in der britischen Zeitung „Daily Mirror“ konkretisiert. Die Abseitslinie sei erstens sehr schmal. „Wenn man eine lange Nase hat, ist man heutzutage im Abseits“, wird er zitiert. Zudem würden die Linien ja auch von den Videoassistenten gezeichnet. „So gesehen ist es eine subjektive Zeichnung von objektiven Kriterien“, so Ceferin.

Der Slowene kündigte an, den Regelhütern des International Football Association Board (IFAB) Vorschläge zur Änderung des VAR zu machen. Im „Daily Mirror“ schlägt er vor, eine Toleranz von zehn bis 20 Zentimetern einzuführen. Dass die Abseitslinie damit zwar verschoben, das beschriebene Problem aber nicht behoben wäre, blieb unerwähnt – ebenso wie weitere konkrete Änderungsvorschläge.

Ceferin reagierte damit auf die Beschwerden von Fans und TV-Experten, trotz Einführung des VAR würden Abseitsentscheidungen nicht einheitlich getroffen. Ceferin betonte jedoch, dass er nicht generell gegen den VAR sei. Dieser müsse zwar unter anderem schneller und klarer werden. „Aber er wird bleiben“, so Ceferin.

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