US-Medienkonzerne CBS und Viacom fusionieren in Milliardendeal

Sender wie Nickelodeon, Comedy Central und MTV gehören dazu: In den USA wachsen die Firmen CBS und Viacom zusammen. Den neuen Großkonzern taxieren die Analysten auf 30 Milliarden US-Dollar.

Drew Angerer/ AFP
CBS Broadcast Center in New York City: Neue Partnerschaft angekündigt

Mittwoch, 14.08.2019  
02:24 Uhr

Es hat mehrere Anläufe gebraucht, doch nun wachsen zwei Player auf dem amerikanischen Medienmarkt endgültig zusammen. Die Konzerne CBS und Viacom fusionieren. Wie die Unternehmen am Abend mitteilten, werde der Zusammenschluss per Aktientausch durchgeführt.

Es entsteht ein auf die Produktion von Kinofilmen und Serien sowie diverse Kabelfernsehangebote fokussierter Konzern mit Fernsehsendern unter anderem in Großbritannien, Argentinien und Australien, Inhalten in 45 Sprachen und einem Umsatz von rund 28 Milliarden Dollar. Den Marktwert der neuen ViacomCBS Inc. taxieren Analysten auf 30 Milliarden Dollar.

Im Vergleich zu Branchengrößen wie Netflix, Walt Disney oder Comcast ist die fusionierte Firma jedoch relativ klein. Diese sind an der Börse zwischen 135 und 245 Milliarden Dollar wert. Zu dem neuen Unternehmen gehören unter anderem den TV-Sender CBS, das Kinostudio Paramount Pictures sowie die bekannten Fernsehsender MTV, Nickelodeon, Comedy Central und der Pay-TV-Sender Showtime.

Beide Firmen waren schon einmal eine Einheit

Sowohl Viacom wie auch CBS werden von National Amusements Inc. kontrolliert, der Holdinggesellschaft des Milliardärs Sumner Redstone und seiner Tochter Shari. Shari Redstone, Präsidentin von National Amusements, hatte in den vergangenen Jahren drei Versuche unternommen, die beiden Firmen zu fusionieren, war aber immer wieder gescheitert. Sie soll Verwaltungsratschefin des neuen Medienriesen werden.

„Mein Vater sagte einst, ‚Inhalt ist König‘, und das war noch nie so wahr wie heute“, sagte Redstone. „Wir werden eine Multiplattform-Medienorganisation von Weltrang etablieren, die gut aufgestellt ist, in einer sich schnell verändernden Industrie weiter zu wachsen.“

Sumner Redstone hatte beide Firmen einst durch eine Serie von Fusionen und Übernahmen erst aufgebaut, dann aber vor mehr als einem Jahrzehnt getrennt – insofern ist die Fusion auch eine Art Wiedervereinigung.

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