Sahra Wagenknecht „Die Leute wollen, dass man nach der Macht greift“

Seit Wochen wirbt Sahra Wagenknecht für ein neues Bündnis der politischen Linken. Ihre eigene Partei sieht sie dabei keinesfalls in der Rolle des Juniorpartners, betont die Linken-Fraktionschefin im SPIEGEL.

Sahra Wagenknecht

Samstag, 17.03.2018  
08:10 Uhr

Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sieht ihre Partei potenziell als stärkste Kraft in einem möglichen Linksbündnis. „Wieso sollten wir anstreben, nur Juniorpartner in einer SPD-Regierung zu werden?“, sagte Wagenknecht dem SPIEGEL. „Die Leute wollen, dass man nach der Macht greift.“

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Heft 12/2018

Der Giftanschlag und der neue Kalte Krieg

Wagenknecht ruft seit Wochen zur Formierung einer neuen linken Sammlungsbewegung auf. Dabei setzt sie auf einen linksnationalen Kurs. Zielgruppe von Wagenknechts Sammlungsbewegung sind Menschen, die von der Globalisierung nicht profitieren und denen offene Grenzen Angst machen. „Es geht um Menschen, die sich von der SPD nicht mehr repräsentiert sehen“, so Wagenknecht, „diese Potenziale wollen wir wieder aktivieren.“ Wagenknecht glaubt , auch Nichtwähler und Wähler der AfD zurückholen zu können. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Die Linken-Politikerin hat eine nicht besetzte Lücke im deutschen Parteienspektrum ausgemacht. Der Politikwissenschaftler Andreas Nölke spricht von einer „linkspopulären“ Kraft, die eine „Leerstelle“ der Linken füllen könnte. Es geht um eine politische Bewegung, die wirtschafts- und sozialpolitisch links steht, zugleich aber eine Art Deutschland-zuerst-Ansatz vertritt: europakritisch und für eine restriktivere Flüchtlingspolitik.

Auch Linken-Parteichefin Katja Kipping setzt darauf, die Linke zu stärken und SPD-Restbestände zu gewinnen. Ihr Plan: Bei der nächsten Bundestagswahl sollen Linke, Grüne und SPD gleich stark ins Parlament einziehen und so gemeinsam über 50 Prozent holen. Politisch steht Kipping allerdings für einen Kurs, der sich vor allem in der Flüchtlingspolitik stark von Wagenknechts Ideen unterscheidet.

Dieses Thema stammt aus dem neuen SPIEGEL – ab Samstagmorgen erhältlich.

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