Sprintstar Coleman über fallen gelassene Usada-Ermittlungen „Ich fühlte mich wie ein Opfer“

Er verpasste drei Dopingtests innerhalb eines Jahres, doch wegen eines Regelzusatzes ließ die Antidopingagentur der USA die Ermittlungen fallen. Sprintstar Christian Coleman hat die Usada nun kritisiert.

Michal CIZEK/AFP
Christian Coleman

Donnerstag, 12.09.2019  
07:21 Uhr

Der US-amerikanische Sprintstar Christian Coleman hat die Antidoping-Agentur seines Landes, die Usada, kritisiert. „Ich kann mir einen Anwalt leisten und habe die besten Leute für meine Verteidigung, aber viele Menschen verdienen nicht viel Geld und wenn du ein Unbekannter bist, wirst du eventuell von der Usada überfahren“, sagte der Sprinter am Mittwoch.

Der 23-Jährige hatte drei Dopingtests innerhalb eines Jahres verpasst, dafür drohte ihm eine Sperre. Da aufgrund der Antidoping-Regularien zwei dieser verpassten Termine rückdatiert wurden, und sich die drei Tests dadurch nicht mehr innerhalb eines Jahres ereignet hatten, hatte die Usada die Ermittlungen gegen Coleman eingestellt. Lesen Sie hier mehr zu dem Fall.

Coleman, der bei der WM in Doha Ende September sowie bei den Olympischen Sommerspielen im kommenden Jahr in Tokio als Goldmedaillen-Kandidat über die 100-Meter-Strecke gilt, erwartet nun von der Usada eine Entschuldigung. Die Anschuldigungen hätten seine Reputation als sauberer Athlet beschädigt und ihm seien 150.000 US-Dollar an Einnahmen durch verpasste Rennen entgangen.

„Ich fühlte mich wie ein Opfer, ich fühlte mich angegriffen“, sagte Coleman in dem mehr als 20-minütigen Video, in dem er detailliert seine Sichtweise darlegt und erklärt, wie es zu den drei verpassten Dopingtests gekommen war: Zweimal habe er vergessen, seine Meldedaten zu aktualisieren, einmal habe er keinen Anruf der Kontrolleurin erhalten.

Hier können Sie sich das Statement von Coleman im Original angucken:

„Die Menschen realisieren nicht, wie leicht es ist, einen Test zu verpassen“, sagte Coleman. „Manchmal vergisst du, die App zu aktualisieren, aber das hat nichts mit Doping zu tun oder dem Versuch, einem Test auszuweichen.“ Er werde 30 bis 40 Mal im Jahr getestet, das sei eine „verrückte Anzahl“. „Ich bin ein menschliches Wesen. Manchmal vergesse ich es.“

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