Wolfgang Kubicki (FDP) über die SPD: „Gute Nacht, liebe Genossen!“

SPIEGEL: Die
SPD hat sich mit Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken eine neue Führung
gewählt. Das Echo in den Medien ist zum Teil verheerend. Erinnert Sie die Lage
der SPD an die der FDP im Herbst 2013, als Ihre Partei aus dem Bundestag flog?Kubicki: Es
gibt einen großen Unterschied – wir haben damals den großen Schnitt erlebt und
mussten ihn auch personell umsetzen. Wer wie die neue SPD-Führung glaubt, die
Partei in der Regierungsverantwortung neu aufbauen zu können, ist naiv und
geschichtsvergessen. Das Duo hat seine Glaubwürdigkeit längst beschädigt, dafür
hätten sie die Regierung verlassen müssen, mit allen Konsequenzen und Risiken.SPIEGEL: Die
Wahl von zwei Kandidaten, die für den Ausstieg sind und ihn zu einem späteren
Zeitpunkt vollziehen könnten, ist doch ein Schnitt.Kubicki: Bei
aller Liebe – wer schon sagt, man gehe in den Koalitionsausschuss, um die
Unionsvertreter erst mal kennen zu lernen, dokumentiert doch nur, nicht ernst
genommen werden zu wollen. Ich muss doch nicht

Dieser Beitrag erschien zum ersten Mal in der SPIEGEL-Ausgabe 51/2019.
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