Insolventer Reiseanbieter Thomas-Cook-Chef verteidigt sich gegen Kritik an Millionenboni

In Großbritannien ist die Kritik an Managern des Pleitekonzerns Thomas Cook wegen Millionengehältern laut. Konzernchef Peter Fankhauser stellte sich jetzt den Vorwürfen im Parlament.

Peter Summers/Getty Images
Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser

Dienstag, 15.10.2019  
16:48 Uhr

Er habe ja nicht selbst über die Höhe seiner Bezahlung entschieden: Peter Fankhauser, Chef des insolventen Reisekonzerns Thomas Cook, hat sich bei einer Anhörung im britischen Parlament zur Kritik an seinen Bonuszahlungen geäußert. Außer einem Gehalt von 1,02 Millionen Pfund erhielt Fankhauser zuletzt 2017 einen Bonus in Höhe von 750.000 Pfund – rund 30 Prozent davon in Aktien, die nun wertlos seien, sagte Fankhauser. Er werde über eine Rückgabe der Summe nachdenken, wolle zunächst jedoch keine Entscheidung treffen.

Zuvor hatte unter anderem der britische Premierminister Boris Johnson die Manager des Reisekonzerns dafür kritisiert, in den vergangenen Jahren Boni in Millionenhöhe erhalten zu haben. „Ich werde nicht versuchen, mein Grundgehalt zu verteidigen“, sagte Fankhauser, „denn im Verhältnis zum Grundgehalt eines normalen Arbeiters ist das eine enorme Menge.“ Er verstehe die Stimmung in der Öffentlichkeit voll und ganz.

Nach der Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook musste Ende September auch die deutsche Tochter Insolvenz anmelden. Zur ihr gehören unter anderem die Marken Neckermann, Öger Tours und Bucher Reisen. Der Ferienflieger Condor kann dank eines von Bund und Hessen gewährten Rettungskredits in Höhe von 380 Millionen Euro neue Investoren finden.

Er habe „unermüdlich“ für den Erfolg seines Unternehmens gekämpft, sagte Fankhauser zu den Umständen der Insolvenz. Die Pleite sei nicht allein seine Schuld: „Ich möchte gern noch einmal wiederholen, wie leid es uns tut, dass wir diese emblematische Marke und dieses Unternehmen mit einer solch langen Geschichte nicht retten konnten“.

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